Joghurt's Techblog

Geeignetes Anfängerflugzeug

Oh, und falls mich mal jemand nach einem guten Anfängerflugzeug fragen sollte: Ich würde den EasyStar von Multiplex empfehlen (am Besten aber gleich mit einem 480er Motor).


Die "alten" Modelle hatten hellblaue Flächen, das war etwas gewöhnungsbedürftig, die Neuen haben graue, das sieht besser aus. :)

Für das Teil sprechen mehrere Dinge, zum Einen ist er aus fast unzerstörbarem EPP und hat den Motor hinten, damit kann er auch mal einen heftigeren Einschlag wegstecken, ohne das wichtige Komponenten kaputt gehen.

Auch ist er nicht zu groß, um "einfach so" im Kofferraum mitgenommen zu werden, aber auch nicht so klein, das er bei etwas Wind unkontrollierbar wird. Und er kann relativ zügig werden, für ein so leichtes EPP-Modell, aber, wenn man den Motor abstellt, auch gemütlich segeln oder landen.

Er hat von Haus aus Höhen- und Seitenruder, das reicht völlig zum anfänglichen Lernen, und er stabilisiert sich auch wieder, wenn man das Steuern mal vergeigt hat und (genügend Sicherheitshöhe vorausgesetzt) die Finger von den Steuerknüppeln nimmt.

Man kann ihn auch problemlos in (je nach Erfahrung, Sorgfalt und Werkzeug) einer bis maximal drei Stunden mit Querrudern und/oder noch schneller mit einem stärkeren Motor ausrüsten, wenn man nach ein paar Wochen Fliegen soweit ist. Anleitungen dazu gibts in rauhen Mengen! :)

Es gibt im Web auch interessante Komplettangebote, allerdings würd ich von den "ganz billigen" Sets mit der "Zebra"-Fernsteuerung von Multiplex abraten, von der hab ich bisher nur negative Langzeiterfahrungen zu Hören bekommen. Vom Set-Inhalt her nett wäre z.B. das oder das hier oder so... Am Besten finde ich Anlagen mit dem FASST System von Robbe/Futaba, z.B. die T6EXP.


Trotz allem würde ich aber empfehlen, mit dem Teil Anfangs zu jemandem zu gehen, der sich damit auskennt, dem örtlichen Modellflugverein oder einem Bekannten, der fliegt, die können einem materialschonend die Grundlagen beibringen. ;)

Auch ist sehr zu empfehlen, sich ein Simulator-Programm für den Computer zu beschaffen, z.B. den kostenlosen FMS (Homepage, Paket komplett mit EasyStar) oder den kostenpflichtigen AeroFly Professional Deluxe (aka AFPD).

Programme dieser Art sind mittlerweile so gut, dass jemand, der dort fliegen kann, es auch in Echt schafft! :)


Den EasyStar für den AFPD gibts z.B. hier, und mit Querruder hier.

Futaba FASST an Graupner MX 22

Die Graupner MX-22 war schon lange DER Handsender für mich, da ich, was Programmiermöglichkeiten angeht, recht anspruchsvoll bin (ich will Kurvenmischer und frei zuordnbare Kanäle und Schalter).

Als mir daher kürzlich bei EBay eine für 350,- Euro in die Hände fiel war die Freude natürlich groß. Noch größer war sie, als ich dann festgestellt habe, das es sich dabei auch noch um ein Exemplar mit deutschem Menü handelte. :)

Da ich mir (eigentlich bewußt übergangsweise) letztes Jahr eine Robbe/Futaba T6EXP (FF6) FASST gekauft hatte (um den hin und wieder auftretenden Störungen mit meiner "normalen" MC-12 zu entgehen) und seither von 2.4 GHz und FASST voll überzeugt bin (nicht EIN Zucker seit ich das Teil benutze und wunderbar direkte, saubere Übertragung meines Geknüppels), wollte ich die MX22 natürlich mit FASST ausrüsten, zumal ich von den Graupnereigenen 2.4GHz-Systemen aus verschiedenen technischen Gründen nicht viel halte.

Nun bekommt Robbe/Futaba ein FASST-Modul für die MX22 aber einfach nicht gebacken (ursprünglich sollte es schon im Februar kommen, in einer Antwort vom Leiter des robbe-Service-Center auf meine Anfrage sprach dieser davon, dass das Modul HFM12-MX für November erwartet werden würde), also mußte etwas Anderes her, mit meiner "alten" T6-EXP wollte ich nicht mehr weiterarbeiten, wo ich doch den "ultimativen" Sender in der Abstellkammer hatte... ;)

Also wurde im Internet gesucht und da wurde ich dann auch fündig, Christian Persson, der auch den bekannten "DriveCalculator" programmiert hat, hat seine Multiplex "Royal Evo 12" bzw. "Cockpit SX" mit FASST ausgerüstet! :)

Dann hab ich mir seinen Schaltplan angesehen, die benötigten Teile bei Reichelt bestellt, mir angesehen und ausgemessen, wie ich das Adapterboard und das FASST-HF-Modul in meine MX-22 bekomme (ich habe dann beschlossen, dass alles in ein ausgedientes 35 MHz-Sendergehäuse passen müßte, was sich dann auch als wahr herausgestellt hat), mir das Platinenlayoutprogramm Eagle gesorgt, und angefangen, das Layout nach dem Plan von Christian Persson zu entwerfen.
Den verwendeten Schaltplan und ein vorläufiges, aber funktionierendes Layout gibts hier:


Schalt- und Bauplan für Eagle

Optimal ist es, sich zuerst eine passende Platine zuzuschneiden, dann die vier benötigten kleinen Buchsenleisten einzupassen und dann das Layout passend "darum herum zu wickeln"...)
Von der MX22 ausgehend benötigt man nur drei der fünf zur Verfügung gestellten Pins (das PPM-Signal, Ubat und GND):


Vom Adapterboard zur FASST-HF-Platine entweder auch drei (das geänderte Signal, 5 Volt und GND) oder fünf (diese drei plus die Kathoden der beiden LEDs, die Anoden kann man direkt ohne Vorwiderstand an den Spannungsregler anschließen).


ACHTUNG: Die Anordnung auf diesem Bild hat Fehler, entspricht NICHT der Anordnung
im obigen Schalt- und Bauplan-Paket für Eagle und dient nur der Veranschaulichung!



Als dann die bestellten Bauteile da waren hab ich Christians Programm (das Hex-File aus dem ungeswappten Paket) mithilfe eines ISP-Programmers (gibts z.B. bei EBay) auf den ATTiny25 gebrannt (Für die, die so etwas nicht besitzen: Christian hat in irgendeinem Forum geschrieben, dass er auch fertig gebrannte ATTinys gegen eine kleine Gebühr verschickt).
Ungeswappt deshalb, weil der ATTiny sich dabei einen Satz Daten erst merken muss, den er dann vertauscht und anschließend, logischerweise mit Verzögerung, erst übertragen kann und man aber mit einer MX-22 ja indirekt selber den Gaskanal (Graupner: Kanal 1; Robbe/Futaba: Kanal 3) auf Kanal 3 legen kann (nötig, wenn man FailSafe nutzen will, da das FailSafe des T6-FASST-Moduls nur Kanal 3 bedienen kann!), indem man die Kanäle 1 und 3 über das Menü der MX als reine Mixkanäle definiert und dann zwei Linearmischer verwendet um jeweils Kanal 1 nach Kanal 3 und umgekehrt zu "mischen", was dann effektiv die beiden Kanäle vertauscht.

Als dann alles zusammengelötet und eingebaut war sahs schlussendlich so aus: