Schuberth C3 und Insekten...
Seit ich von meinem alten Schuberth Concept auf den Schuberth C3 gewechselt bin, geht es mir tierisch auf den Geist, dass ich ständig Fliegen, Mücken, Käfer und sonstiges Kerbgetier im Helm habe.Warum, um alles in der Welt, konnte Schuberth da nichts dagegen tun? Schon mein alter Concept hatte in der Visierbelüftung im Kinnteil ein Fliegengitter eingebaut, und das hat seinen Zweck auch wunderbar erfüllt (über die Kopfbelüftung kann ich nichts sagen, die hat bei mir bei meinem Comcept nie merklich funktioniert), wohingegen es in meinem C3 ständig summt und brummt, und bei Bewegung in den Haaren leidet die Konzentration doch sehr...
Ich hab mir also einen schmalen Streifen Fliegengitter besorgt (gibts z.B. als Insektenschutzgitter von Tesa im Baumarkt) und dem Mangel Abhilfe verschafft.
Prinzipiell wäre es zumindest bei der Kopfbelüftung überhaupt kein Problem gewesen, sie beim Zusammenbau des Helms mit einem entsprechenden Insektenschutz zu versehen, man hätte einfach zwischen der supermodernen Spezial-EPS-Schaum-Helminnenschale und der S.T.R.O.N.G.-Fibre-Helmaußenschale neuster Schuberth-Technologie ein Netz einlegen müssen, und das wärs gewesen.
Nachdem ein nachträglicher Einsatz eines solchen Netzes aber recht umständlich gewesen wäre, da ich den kompletten Helm hätte zerlegen müssen, bin ich auf eine ungleich einfachere Nachrüstung ausgewichen: Ich hab mir kleine Insektenfilter gebaut und eingesetzt.
Die Kopfbelüftung leitet die vom Fahrtwind abgezweigte Luft über zwei knapp 15mm durchmessende Kanäle in der Helminnenschale in den Raum zwischen Helm und Kopf, und für diese Kanäle habe ich mir aus besagtem Insektengitter, etwas 15mm-PVC-Rohr und dickflüssigem Sekundenkleber folgendes zusammengeklebt:
Das ging im Prinzip ganz einfach, ich hab mir zwei Rohrstücke mit einem Cutter-Messer abgetrennt, mir je zwei Stück Fliegengitter zurechtgeschnitten, etwas Backpapier aus der Küche geholt, die Fliegengitter um 45 Grad versetzt (damit auch wirklich nix durchkommt) auf das Backpapier gelegt, die Klebefläche des Röhrchens gewissenhaft mit Sekundenkleber benetzt, das Röhrchen auf die Fliegengitter (und das Backpapier) gedrückt und gewartet, bis der Sekundenkleber angezogen hatte (alternativ kann man mit s.g. Akitvator-Spray, z.B. aus dem Modellbau, dafür sorgen, dass Sekundenkleber unverzüglich aushärtet, was die Wartezeit quasi auf Null verkürzt). Anschließend kann man den Filter problemlos vom Backpapier trennen und hat saubere, gleichmäßige und nicht auftragende Verklebungen. Anschließend habe ich noch das überschüssige Material vom Fliegengitter abgeschnitten.
Diese Filtereinsätze hab ich dann einfach von innen in die Kanäle geschoben.
Die Belüftung im Kinnteil war dann ein etwas größeres Problem, mir wollte ums Verrecken keine saubere Lösung einfallen, blieb nur Gebastel...
Zuerst habe ich die Klappe mit einem Schraubenzieher und etwas Zug nach vorne problemlos entfernen können, die ist nur eingeklipst.
Um das Endergebnis des Bildes rechts zu bekommen habe ich zuerst auf den dünnen Kunststoffstreifen, der dann den rechten Rand des Netzes halten sollte, Kleber aufgetragen und den Streifen Netz, der sowohl in der Breite als auch in der Länge größer war als er jetzt (und auf dem Bild) ist, zuerst einmal dort angeklebt. Dazu habe ich das Netz mit einem Schraubenzieher etwas in die Ecken gedrückt.
Nachdem der Kleber ausgehärtet war habe ich das gleiche mit dem Kunstotffstreifen wiederholt, der den linken Rand des Netzes halten sollte.
Anschließend lag das Netz schon genau in Form und ich musste nur noch eine dünne Spur Kleber am oberen und unteren Netzrand verteilen; als der Kleber dann komplett trocken war konnte ich den Überhang abschneiden.
Dann die Klappe wieder eingedrückt bis sie eingerastet war und fertig.
Update: Nachdem ich mir zu Weihnachten einen RepRap Huxley gegönnt habe, habe ich die Filter nochmal komplett neu aufgelegt. Dieses Mal komplett aus Kunststoff, ohne Netz, und mit noch weit engeren und vor allem gleichmäßigeren Maschen.
Wer einen 3D-Drucker hat kann sich die Filter selber ausdrucken, die GCode-Datei gibts hier.